Disclaimer
Ich habe den RTA noch nicht lange, das ist kein finales Review. Außerdem bin ich relativ unsensibel was MTL/DL und die damit verbundenen Grenzziehungen und Empfindlichkeiten betreffen. Für mich sind das Zugtechniken, die ich nach Lust und Laune verwende.
Wer braucht sowas?
Wer schlichte kompakte RTA's mit viel Zugwiderstand mag und nicht unbedingt gleich 100 Euro oder mehr ausgeben möchte.
Auspacken
Der RTA kommt im schlichten Pappzylinder mit dem üblichen Zubehör/Ersatzteiltütchen. Watte und Coil sind dabei, aber kein Ersatzglas, weder Bubble (Gottseidank) noch Standard (schade). Außerdem ein Tool für die Post- und 510-Schrauben und eine lustige „Anleitung“ wie man den Verdampfer zu benutzen hat:
Facts: 22mm Durchmesser, einschl. Driptip ca 47mm hoch, RTA mit Bottom Airflow und Top Fill, 2,7 ml Tankvolumen
Der RTA ist simpel aufgebaut.
Schönes Edelstahl/Ultem-Driptip, Topcap mit kurzem Gewinde (am Kamin, nicht am Tank), Tank aus Edelstahl mit Ultem (Topfill mit riesigen Befüll-Löchern), Deck mit 2 Posts (Schlitzschrauben) und Bottom-Airflow. Die beiden großen Airflow Löcher im Deck sowie das relativ offene Driptip sehen nicht unbedingt nach MTL aus. Aussen an der Seite sind einerseits sechs recht kleine Löcher, schätze die auf je ca.1 mm, und auf der anderen Seite eine sehr breite schlitzförmige Öffnung, darüber ein Ring zum stufenlosen Öffnen und Schliessen.
Das verspricht einiges an Einstellmöglichkeiten.
Verarbeitung ist tadellos. Die beweglichen Teile haben eine leichte Rändelung und sind gut zu greifen. Gewinde laufen gut. Pluspin steht leicht vor, für mich gerade noch akzeptabel für Hybrid-Anschluss.
Ich halte mich an die fantastische Bedienungsanleitung
und nehme eine MTL Fused Clapton mit ca 0,7 Ohm, 2,5 ID.
Coils gehen einfach rein, auch wenn man keine Wickelhilfe auf das Deck legen kann. Die Posts sind ähnlich wie bei den Kayfuns, haben kleine Sockel an den Seiten, die verhindern, daß der Draht aus den Posts springt. Die Wattetaschen sind ziemlich groß, also keine Fummelei notwendig. Ich habe die Watte am Rand des Decks abgeschnitten, das scheint soweit zu passen.
Es gibt keine Liquid Control, also habe ich mir beim Befüllen nicht allzuviel Zeit gelassen und sofort wieder zugeschraubt, so gab es auch keine Probleme.
Dampfen
Erstversuch mit dem breiten Luftschlitz, bei 25 Watt. Dichter Dampf, wenig Zuggeräusch. Zugwiderstand ist spürbar, aber deutlich geringer als bei klassischen MTL-Verdampfern, Backenzüge sind eigentlich unmöglich. Bei mehreren Zügen hintereinander wird es knapp mit dem Nachfluss, der Geschmack lässt nach, aber es wird nicht kokelig. Hier könnte weniger Watte noch was bringen.
Mit allen geöffneten Löchern und 18 Wättchen kommt ein schöner cremiger Dampf. Kaum Zuggeräusche. Wirklich toll. Nachfluss tadellos, auch kein Siffen. Für strenges nuckeliges MTL noch zu offen, aber man kann ja noch 5 Löcher verschliessen. Dadurch wird der Zug strenger, aber so ein richtiges MTL-Gefühl kommt bei mir nicht auf. Das liegt vielleicht an den großen Luftöffnungen im Deck, und am kurzen und weiten Driptip. Es gibt auch ordentlich Nebenluft, mit komplett verschlossener Aircontrol geht immer noch ein strenger MTL-Zug. Obwohl ich persönlich mit den Zugoptionen sehr gut klarkomme, habe ich irgendwie das Gefühl, dass Fundamental-MTLer es möglicherweise anders empfinden.
Fazit
Positiv: Gute Verarbeitung, kompaktes Format, schlichtes Design, einfache Handhabung, schöner Dampf und Geschmack im Bereich von 15-25 Watt, leise.
Relativ preiswert (35 - 40 Euro)
Nicht ganz so positiv
Bei der Airflow bin ich mir nicht sicher. Driptip und Deck scheinen eher für DL ausgelegt, die äußeren Löcher für strenges MTL. Die Performance passt mir aber. Bei höherer Leistung ab 25 Watt und DL-Airflow muss man beim Watterverlegen schon etwas aufpassen und lieber weniger nehmen als in die Taschen passen.
Kein Ersatzglas.
Keine Optionen (Tankglas, Airflow-Einsätze, andere Tankgrößen)